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Reisevorbereitung USA/Kanada

Für einen selbstorganisierten längerfristigen Aufenthalt bleiben nur zwei Möglichkeiten

  • Mietwagen und/oder Flugzeug --> übernachten H(M)otel, Air-BNB, ...

  • Wohnmobil --> übernachten Camping grounds, Nationalparks, Womo-Stellplätze

 

Für uns war die Entscheidung schnell klar: Wohnmobil! Die Antworten auf unsere Anfragen zur Anmietung eines Fahrzeugs über das Internet waren ernüchternd: Für 3 Monate ca. 15.000 US$. Eine Recherche zu Verschiffungskosten für das Fahrzeug ergab einen Betrag von ca. 10.000 € für Hin- und Rücktransport. Allerdings braucht man dann noch eine Autoversicherung, die ca. 3.000 € (für ein Jahr) kostet.

So entstand der Plan, mit dem eigenen Wohnmobil Nordamerika zu bereisen. Die Aufenthaltsdauer wird nach oben begrenzt durch die zulässige Nutzungsdauer, eines Fahrzeugs, das nicht in den USA zugelassen ist. Diese beträgt ein Jahr.

Da man als EU-Angehöriger nur mit einem Visum einreisen kann, klärten wir als erstes diese Frage. Die USA bieten unterschiedliche Visa an, die sich am Zweck und der Länge des Aufenthalts orientieren. Für einen touristischen Aufenthalt gibt es die Elektronische Reisegenehmigung (ESTA), Gültigkeit zwei Jahre. Aber: Die maximale Aufenthaltsdauer pro Einreise beträgt 90 Tage.

  • Vorteil: schnell und günstig

  • Nachteil: Man darf nur 90 Tage am Stück im Land bleiben. Dann muss man aus- und erneut einreisen.

 

Diese Einschränkung wollten wir nicht haben und entschlossen uns daher für das ordentliche Visa-Verfahren. Da erhält man ein Visum für 10 Jahre, allerdings wird auch hier die jeweilige Aufenthaltsdauer in diesem Zeitraum vom Grenzbeamten bei jeder Einreise festgelegt. Unter Präsident Trump betrug die Aufenthaltsdauer maximal ein halbes Jahr.

 

Viele Informationen hierzu gibt es im Internet. Offizielle Seiten sind Auswärtiges Amt und US-Botschaft.

Im Folgenden sind Dinge aufgelistet, die notwendigerweise erledigt werden mussten.

Wohnmobil Verschiffung

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Nach intensiver Recherche im Internet entschieden wir uns für die Firma SeaBridge. Wir erhielten dort bereits im Vorfeld (ohne dass wir einen Vertrag abgeschlossen hatten) ausführliche Informationen und Empfehlungen. Aufgrund dieser Empfehlungen entschieden wir uns für den Zielhafen Halifax in Kanada. Die Kosten für den Transport ab Hamburg am 13.5.2024 belaufen sich auf ca. 5.000 €. Für weitere Infos zum Transport finden sich auf der Homepage von Seabridge.

Die Abgabe des Wohnmobils im Hafen ging zügig, vielleicht auch deswegen, weil am nächsten Tag Christi Himmelfahrt war. Niemand machte an unserem Fahrzeug und an weiteren Wohnmobilen eine Kontrolle oder Sichtung. Stattdessen kam am Samstag eine E-Mail von SeaBridge, in der mir mitgeteilt wurde, dass bei der Vermessung größere Abmessungen festgestellt wurden als von mir angegeben worden waren. Widerspruch war zwecklos, da ansonsten das Fahrzeug nicht transportiert worden wäre. Auch eine gemeinsame Feststellung der äußerlichen Unversehrtheit wurde nicht vorgenommen. Glücklicherweise hatte ich rechtzeitig das Fahrzeug von allen Seiten fotografiert. Ob das geholfen hat, werden wir erst bei der Akunft feststellen können.

Visum für die USA

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Wir beantragten unsere beiden Visa über die offizielle Webseite der US-Botschaft Anfang Januar und erhielten einen Termin zum persönlichen "Interview" im Konsulat in Frankfurt Ende Januar. Die Kosten für das 10jährige Visum beliefen sich auf ca. 150 € pro Visum, einschließlich der Kosten für die Rücksendung der Pässe. Alles ist gut organisiert, sogar Heizstrahler gibt es im Außenbereich, in dem man wartet bis man zur Personenkontrolle eingelassen wird. In der Nähe gibt es einen Kiosk, wo man seine Tasche und Laptop für 5 € deponieren kann.

Das Gespräch mit dem Schalterbeamten war in 2 Minuten vorüber, nachdem er sich vergewissert hatte, dass wir wirklich nur als Touristen in die USA einereisen wollen. Hilfreich erwies sich hierbei der Flyer von SeaBridge. Der gesamte Zeitaufwand im Konsulat betrug ca. zwei Stunden. Nach einer Woche kamen unsere Pässe mit dem eingeklebten Visum.

Visum für Kanada

Wir wollen nur wenige Sommermonate in Kanada bleiben. Daher reicht uns das Visum für 6 Monate, das man ganz einfach im Internet erhält. Informationen gibt es wieder auf den Websites des Auswärtigen Amtes und der kanadischen Botschaft (7 CA$).

Auslands-Krankenversicherung für eine Langfrist-Aufenthalt

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Die weltweiten Auslamdskrankenschutzversicherungen gelten zwar für ein Jahr aber jeweils nur maximal 6 Wochen für eine Reise. Wir haben uns für das Angebot des ADAC entschieden.

Hinweis: Es ist uns nicht gelungen, bei unserer Krankenversicherung (TK) eine "Aussetzung der Mitgliedschaft" für die Zeit des Auslandsaufenthalts zu erreichen.

Versicherungen für das Wohnmobil

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Es gibt leider nur wenige Anbieter für diesen exotischen Versicherungsfall und die nur in den USA. Wir haben ein Angebot von der Intersecure Group bekommen, Kosten ca. 3.000 US$ für ein Jahr nur Haftpflicht mit erschreckend niedrigen Deckungsbeiträgen. Am einfachsten Kontaktaufnahme über E-Mail: community@intersecuregroup.com.

Einen Vertrag für eine Vollkaskoversicherung haben wir über Fidarsi Gmbh & Co KG erhalten (www.fidarsi.de). Bei der gleichen Gesellschaft haben wir auch die Seetransportversicherung abgeschlossen.

Hinweis

Aus rechtlichen Gründen (das Fahrzeug wird nicht in den USA/Kanada zugelassen) muss das Fahrzeug in Deutschland angemeldet bleiben. Daraus folgt, dass die KFZ-Steuer weiterhin fällig wird. Die Beiträge für die deutsche Haftpflicht- und Vollkasoversicherung konnten wir mit Zähigkeit bei unserer Versicherung (WGV) erlassen bekommen. Nachweis über den Frachtschein.

Auch eine Überschreitung der TÜV-Frist sollte vermieden werden. Daher mussten wir 3 Monate verschenken und vor der Verschiffung die neue Plakette holen.

Internationaler Führerschein

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Internat. Zulassungsschein

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Dringend empfohlen wird, sich einen internationalen Führerschein ausstellen zu lassen. Er vereinfacht das Leben bei Fahrzeugkontrollen und Unfällen. Man erhält ihn bei den Führerscheinstellen der Landratsämter. Ich musste ca. 4 Wochen auf einen Termin warten. Die Ausstellung dauerte nur eine halbe Stunde. Bei der Betrachtung des Ausweises werden Erinnerungen an den grauen "Lappen" wach. Gültigkeit 3 Jahre.

Die internationale Zulassungsbescheinigung ist für die USA nicht zwigend vorgeschrieben, kann aber ebenfalls nützlich sein. Gültigkeit ein Jahr ab Ausstellungsdatum. Ausdruck erfolgt sofort aber die Zeit für einen Termin berücksichtigen.

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