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  • AutorenbildMartin Klaus Brand

12.08.24 - 18.08.24 Thunder Bay - Drumheller

Aktualisiert: 19. Aug.

12. Woche, ca. 2.100 km, Tacho 116.659 km, Gesamt: ca. 9.800 km


18.08.24 Drumheller

Bei so vielen Fossilienfunden muss auch ein Museum in der Nähe sein. Das Royal Tyrell Museum ist zwar 170 km entfernt bei Drumheller, doch der Abstecher lohnt sich.

Joseph Burr Tyrrell hat durch seine Entdeckungen im späten 19. Jahrhundert die Erforschung der Dinosaurierfossilien in Alberta maßgeblich beeinflusst. Er hat die Region als bedeutenden Fundort für Fossilien in die wissenschaftliche Welt eingeführt. Die von ihm entdeckten Fossilien führten dazu, dass das Gebiet um den Red Deer River als eine reiche Quelle für Dinosaurierfossilien erkannt wurde. Dies zog später viele weitere Forscher und Fossiliensammler an, was zur Entdeckung vieler weiterer Arten und zur Entwicklung des heutigen Dinosaur Provincial Park führte, der heute ein UNESCO-Welterbe.

Eine Vielzahl an herauspräparierten Fundstücke wird gezeigt. Überall wird erklärt und zum Mitmachen aufgefordert.

Wir schauen dem Archäologen über die Schulter, wie er Schicht für Schicht von einem unscheinbaren "Felsbrocken" abträgt. "Ja", sagt er auf meine Nachfrage, "ich bin mir sicher, dass da versteinerte Knochenstücke drin sind" und zeigt uns Aufnahmen des Fundortes, eine Schemazeichnung eines Saurierskeletts und welche Knochen am langen Schwanz es sein müssten.

Oben: Wachstumsphase eines Dinosauriers, vom Babysaurier bis zum ausgewachsenen Tier nach 27 Jahren.

Ein Blick in die Erdzeitgeschichte: Sedimente über Sedimente im Tal des Red Deer River.

Der mit 22 m weltgrößte Dino.

17.08.24 Brooks Dinosaur Provincal Park, Drumheller

Unser Weg führt uns heute zunächst zum "Dinosaur Provincal Park" ca. 200 km östlich von Calgary. Die meiste Zeit geht's wieder langweilig den Transcanadian-Highway entlang.

Dort erwartet uns eine atemberaubende Landschaft: das Flusstal des "Red Deer River".

Das Tal selbst und die umliegenden Badlands sind geologisch sehr alt. Die Gesteinsschichten stammen überwiegend aus der späten Kreidezeit, also vor etwa 75 bis 77 Millionen Jahren. Diese Schichten enthalten zahlreiche Fossilien von Dinosauriern und anderen prähistorischen Tieren.


Das Tal als geologische Formation ist das Ergebnis von Millionen Jahren der Erosion und Sedimentation. Die Badlands wurden größtenteils in den letzten 10.000 bis 15.000 Jahren während und nach der letzten Eiszeit geformt, als Schmelzwasser große Mengen an Sediment abtrug und tiefe Täler und Schluchten schuf.

Die Knochen eines Centrosaurus an seinem Fundort. 220 dieser Art wurden hier gefunden. Centrosaurus war ein Pflanzenfresser und lebte in Herden.

Das Gebiet ist von Wanderwegen durchzogen. Man kann sich, nach hunderten von Kilometern Prärie, nicht satt sehen.

Bild rechts unten: Wanderschuh eines Riesen oder doch was anderes. Die Phantasie spielt verrückt.


Nochmal 1 1/2 Stunden bis zum "Dinosaur RV Camping" in Drumheller. Heute Morgen hatte ich sämtliche Fliegen entfernt, morgen darf ich es wieder tun. Aber so schrecklich war es noch nie!

16.08.24 Moose Jaw, Medcine Hat

Die rührigen Leute von Moose Jaw bieten drei unterschiedliche Touren durch Tunnels an, jeweils zu einem anderen Thema. Wir wählen das Thema "Chicago-Connection", das sich Al Capone und der Prohibition widmet. In einer knappen Stunde werden wir zuerst von Ellis, die uns mit in Al Capones private Räume nimmt und dann von Guss, der für die Tunnels zuständig ist, geführt. Sie zeigt uns die Geheimtüren, die zu Gängen und Treppen in das Tunnelsystem im Keller führen. Seinen Schreibtisch und seine Anzüge.

Hier liegt Jack im Saloon, total besoffen.

Und hier das Spiel mit gezinkten Karten. Guss, der uns beredt durch die Gänge führt, macht seine Sache wirklich gut. Nur schade, dass unser Englisch immer noch zu Verständnisschwierigkeiten führt. Na ja, wir haben ja noch etwas Zeit um uns zu verbessern.

Unser Weg führt weiter auf dem Transcanadian-Highway nach Westen. Immer wieder fallen uns die ewig langen Güterzüge auf. Die Personenbeförderung wurde schon vor Jahrzehnten eingestellt. Häufig werden die Container auch gestapelt. Güter auf die Schiene, Personen auf die Straße.

In diesem Ort (Morse) wurde uns von Google Maps ein Café versprochen. Das hat aber schon lange geschlossen. Da haben wir halt mal wieder Nescafé gemacht. Am liebsten gehen wir hier in Canada zu Tim Hortens, der in seinen Filialen (mit wenigenAusnahmen) einen guten Cappuccino macht.

Nach weiteren 400 km durch die Prärie wird die Gegen hügeliger, wir kommen in die Provinz Alberta (Name: 4. Tochter von KöniginVictoria). Viele kleine Wassertümpel haben eine Salzkruste.

Dann tauchen plötzlich Nickpumpen auf, die Öl fördern.

In Medicine Hat bleiben wir über Nacht. Das Tepee (66 m hoch) ist noch ein Relikt der Olympischen Winterspiele in Calgary 1988. Die Stadt trägt auch den Zusatz "Gas City" im Namen, da hier Erdgas gefördert wird.

15.08.24 Regina, Moose Jaw

Vor unserer Weiterfahrt schauen wir bei der "Royal Canadian Mounted Police" vorbei. Die Rotröcke bekommen wir nicht zu Gesicht, da wir im Ausbildungszentrum sind, dem ein kleines Museum angeschlossen ist.

Ohne Worte

Die antiken Fahrzeuge im Museum lassen die alltäglichen Herausforderungen erahnen.

Wir werden nach 45 Minuten Wartezeit schließlich zur Parade der Kadetten gebracht, müssen aber als Pausenfüller eine halbe Stunde in der Kapelle verbringen und uns einen Vortrag über die (gestifteten) Kirchenfenster anhören. Die Parade ist sehr militärisch. Bilder durften keine gemacht werden. Im Internet gab es auch keine, was darauf hindeutet, dass sich alle daran halten. Der sichtbare Unterschied zu den gefundenen Bildern ist, dass in der Öffentlichkeit der rote Rock getragen wird, bei der Übung aber nur grau/schwarze Kleidung.


Ein zweites Bild, das die Weite der Prärie besser zeigt, ist uns heute gelungen.

Nach 80 km schlagen wir unser Nachtquartier in Moose Jaw auf dem Parkplatz beim Tourismusbüro auf. Wir sind angenehm überrascht.

14.08.24 Brandon, Regina

7 Jahre ist unser Wohnmobil alt und seit wir in Kanada sind, ist dies der 2. Steinschlag, den ich mir eingefangen habe. Während der erste zu einer kleinen harmlosen Kerbe führte, hat sich beim zweiten ein Riss am unteren Rand gebildet. Im Moment wächst er nicht weiter. Ich darf gar nicht an die Schwierigkeiten der Ersatzteilbeschaffung denken.

An dieser Stelle wird den Siedlertrecks gedacht, die hier im 19. Jahrhundert vorbei kamen. Ein Erdhörnchen wohnt hier und erwartet eine Spende.

Zwischenstop zur Mittagspause in Brandon. Danach sind wir gleich weiter gefahren, da es nichts - aber rein gar nichts - zu sehen gab.

Die Landschaft hat sich total verändert: die Prärie ist topfeben und heute die Weizenkammer Kanadas. Auch Maisfelder haben wir noch gesehen und das war's für 450 km.

Wir kommen in die Provinz Saskatchewan und überqueren die nächste Zeitzone: 8 Stunden Unterschied nach zu Hause.

13.08.24 Winnipeg

Nach weiteren 350 km auf dem Transcanada-Highway erreichen wir am Nachmittag Winnipeg. Unser Übernachtungsplatz liegt 2 km von Downtown entfernt und neben dem Fort Gibraltar. Dies war vor 200 Jahren ein Handelsposten der Nordwest-Companie. Unser erstes Ziel ist hier im Hintergrund zu sehen.

Das schöne Gebäude ist das Museum für Menschenrechte. Die Architektur, innen wie außen, ist extravagant.

Im Stadtpark "The forks" finden wir ein gutes italienisches Restaurant und einen "Kleintierzoo".

[13.8., 21:56] Martin Brand: Der "Wasserbus" setzt noch einmal zu einer Fahrt an, bei der wir uns anschließen...

...und genießen auf dem Rückweg die Wolkenkratzersilhouette mit Sonnenuntergang.

12.08.24 Fort William - Thunder Bay

Fort William Historical Park ist eine kanadische historische Stätte in Thunder Bay, Ontario, die eine Rekonstruktion des Fort William Pelzhandelspostens enthält, wie er 1816 existierte. Es wurde offiziell am 3. Juli 1973 eröffnet. Nachdem wir die Nacht auf dem kleinen zugehörigen Campingplatz verbracht haben, schauen wir uns das Freilichtmuseum am Vormittag an.

Vor dem Eingang sind zwei Indianerzelte aufgebaut und zeigen, wie eng die Weißen und die Indianer zusammen lebten.

Auch in diesem Museumsdorf kann man sich mit Mitarbeitern in zeitgenössischer Kleidung unterhalten und informieren. Der Mann mit dem Zylinder gibt den Manager des Dorfes.

Gehandelt wurde hier hauptsächlich mit Fellen, die Trapper und Indianer zum Verkauf stellten. Im Tausch boten die Händler der Nordwest-Companie alle Waren des täglichen Bedarfs. Kleinste Einheit war "1 Credit" und entsprach einem Biberfell.

Das Fort war mit 25 bis 50 Personen versehen, die alle Arbeiten erledigten. In der Spitze waren bis zu 1.000 Menschen hier um ihre Geschäfte zu machen.


Am Nachmittag setzen wir unsere Fahrt nach Westen fort und überqueren den 90. Längengrad. Da macht die Uhr einen Sprung um 1 Stunde rückwärts, so dass der Zeitunterschied nach zu Hause jetzt 7 Stunden beträgt.


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